Emily hat alles, was man sich wünschen kann: einen glamourösen Job in New York, ein geschmackvolles Haus und einen attraktiven Mann. Und eine beste Freundin: Stephanie, die sie für all das bewundert. Als Emily Stephanie bittet, ihren Sohn Nick für sie von der Schule abzuholen, tut sie ihr diesen Gefallen gerne. Doch niemand kommt, um Nick wieder bei ihr abzuholen - und Stephanie ist ausser sich vor Sorge. Aber je länger Emily verschwunden bleibt, desto mehr entdeckt Stephanie die Situation als Chance für sich ...
Cover:
---------------
Die Frau, die ihre Hände hinter dem Rücken kreuzt, die jedoch nur für den Leser sichtbar sind, passt sehr gut zu dieser Geschichte, bei der es um öffentliche und wirkliche Meinungen geht und bei der jede Menge Lügen und Geheimnisse für den Verlauf der Geschichte relevant sind. Die Schwarz-Weiß-Fotografie mit rotem Titel ist von der Stimmung für einen Thriller sehr gelungen.
Inhalt:
---------------
Stephanie ist jung verwitwet, Hausfrau und und Mutter eines 5jährigen Sohnes. Da sie vor Ort keine Freunde hat, um sich auszutauschen, bloggt sie leidenschaftlich zu "ihren Moms", sehnt sich aber nach einer Freundin, der sie sich anvertrauen kann. Diese findet sie in Emily, erfolgreiche PR-Frau eines Designers, verheiratet und Mutter von Nicky, dem besten Vorschulfreund von Stephanies Sohn Miles. Eines Tages bittet Emily sie um einen kleinen Gefallen: sie soll Nicky von der Schule abholen und sich um ihn kümmern, bis Emily ihn abends wieder abholen kann. Dies tut Stephanie gern, doch abends wird Nicky nicht abgeholt, Emily ist spurlos verschwunden. Während Stephanie sich anfangs große Sorgen um ihre verschollene Freundin macht, findet sie jedoch zunehmend Gefallen an deren Leben und vor allem an deren Ehemann Sean.
Mein Eindruck:
---------------
Der Anfang des Romans ist etwas schleppend. Etwa die erste Hälfte besteht abwechselnd aus Stephanies Blogeinträgen und den eigentlichen Gedanken von Stephanie. Hier bekommt man ein erstes Gefühl dafür, dass Stephanie ihre Geheimnisse und deswegen offenbar ein schlechtes Selbstbewusstsein entwickelt hat. Man merkt auch die Diskrepanz zwischen den Blogeinträgen und ihren eigenen Gedanken. Diese Lügenthematik zieht sich durch das gesamte Buch. In den weiteren Teilen der Geschichte kommen abwechselnd Emily, Sean, Stephanie und ihr Blog zu Wort, so dass der Leser die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen mitbekommt. Dies ist der eigentliche Reiz an der Geschichte. Er macht deutlich, dass alle Personen in gewisser Weise mit den anderen spielen und es ist nie klar, wer gerade die Oberhand hat oder wem man gerade glauben kann. Der Perspektivenwechsel ist das eigentlich Geniale an dem Roman, während leider die Blogeinträge zu Beginn sehr nervend sind und die Einführung in die Länge ziehen. Zwar sind sie für die Handlung notwendig, jedoch nicht in dieser Ausführlichkeit. Da die Kapitel relativ kurz gehalten sind und man von der Neugier getrieben ist, wie es wohl weiter und vor allem ausgeht, ist das Buch zügig gelesen, ich bin förmlich durch gerauscht.
Es gab einige Stellen, an denen ich schon ahnte, wie die Lösung aussieht. Dann jedoch folgte oft noch eine überraschende Wende, wobei ich insgesamt jedoch nicht von der Geschichte und von deren Ende überzeugt wurde. Da gab es für mich einige logische Fehler. Zudem waren die Charaktere so stark eingängig klischeehaft geschaffen (Stephanie dümmlich und naiv, Emily clever und gefühlskalt, Sean hörig und leicht manipulierbar), dass sie an der Grenze zum Glaubhaften lagen. Auch war mir für einen Thriller die allgemeine Stimmung noch nicht ausreichend bedrohlich.
Die Hörbuchfassung hat mir insofern gut gefallen, dass die Musik zu Beginn und Ende jeder der 6 CDS sehr stimmungsvoll war und gut gepasst hat. Allerdings hatte ich den "Fehler" begangen, das Buch vorher zu lesen, so dass sich bezüglich der Charaktere und ihrer Stimmen schon in meinem Kopf eine gewisse Erwartungshaltung manifestiert hatte. Zwar liest die Sprecherin Tanja Geke die einzelnen Sichtweisen mit einer gewissen emotionalen Abstufung, so dass man bei genauem Hinhören merkt, wer gerade spricht. Jedoch deckte sich dies nicht mit meiner Erwartung. Besonders zwischen den beiden Frauen habe ich kaum Unterschiede gemerkt, meines Erachtens wären hier mehrere Sprecher besser gewesen.
Insgesamt war die Idee des Romans interessant, das Potenzial für einen Thriller ist in meinen Augen jedoch nicht voll ausgeschöpft worden, besonders Glaubwürdigkeit und Logik hat mir am Ende gefehlt. Die Hörbuchfassung wäre mit mehreren Sprechern authentischer geworden.
Fazit:
---------------
Interessante Ideen, jedoch das Thrillerpotenzial wurde nicht ausgeschöpft, einiges wirkte unglaubwürdig und die Charaktere waren zu klischeehaft gestaltet; mehrere Sprecher für das Hörbuch wären optimaler gewesen
Kleiner Gefallen unter Freunden .
Bewertung aus Winsen am 07.06.2017
Bewertungsnummer: 1025188
Bewertet: Hörbuch (CD)
Ich bin ein Höhrbuchneuling und war dementsprechend gespannt.
Das Cover ist ansprechend gestaltet und weist auf ein Geheimnis hin, welches gut zur Handlung passt.
Auch ist mir die Autorin Darcy Bell bis dato unbekannt gewesen.
Da ich solche Bücher mir unbekannter Autoren gern lese und auch eine Thriller Leserin bin mich auf das Höhrbuch.
Schon die ersten Sätze welche von Tanja Gerke gesprochen werden haben mich fasziniert.
Ihre eingängige Stimme ist einfach Klasse!
Selbst Perspektivwechsel umschifft sie mit der Stimme trotz ein wenig Monotonie recht gut.
Aus dem Inhalt:
Stephanies und Emily sind beste Freundinnen.
Als Stephanie um den kleinen Gefallen gebeten wird bis zum Abend auf den Sohn von Emily aufzupssen scheint das auch nicht ungewöhnlich.
Doch dann wird er abends nicht abgeholt und Emily bleibt am nächsten und übernächsten Tag verschwunden.
Trotz begonnener Nachforschung .niemand weis wo Emily steckt.
Das thematisiert Stephanie welche allein stehend ist in ihrem Blog und hofft auf Zuspruch, Ideen oder Hilfe.
Wird sie wieder auftauchen? Ist ihr etwas Schlimmes passiert?
Darüber wird man auf 6 CD´s aufgeklärt.
Mein Eindruck:
Ich kam erst gut in die Handlung.
Allerdings waren einige Charaktere wie z.B. Sean etwas gewöhnungsbedürftig.
Meine Sympathie war erst bei Stephanie , das änderte sich allerdings als sie mehr begann aus ihrer Vergangenheit zu erzählen und immer mehr wirkte sie naiv- mir zu naiv.
Oftmals habe ich gedacht das sie einfach nicht zu ertragen ist.
Aber nur so ist es erklärlich das ein starker dominater und durchdachter Charakter wie Emily überhaupt Stephanie so nutzen konnte.
Das und das Rücken des Verschwindens in den Hintergrund lies bei mir zwischenzeitlich die Spannung sinken.
Das änderte sich aber wieder etwas.
Gern hätte ich mehr Handlung von Emily erlebt denn da wäre meines Erachtens mehr Handlung und mehr Spannung möglich gewesen!
Auch ein starken Gegenpart wäre eine gute Idee gewesen.
Das Ende fand ich recht gut gelöst.
Mein Fazit:
Für einen Thriller mir etwas zu seicht, die Spannung war nicht konstant vorhanden.
Für ein Erstlingswerk mit leisen Tönen nicht schlecht, aber da besteht mehr Steigerungspotential. Und von mir 3,5 Sterne